Freitag, 13. November 2015

Ein Jahr Singapur

Unser Aufenthalt in Singapur jährt sich heute zum ersten Mal.
Kaum zu glauben. Die Zeit ist so schnell vergangen.
Wir haben viele tolle Sachen erlebt und tolle Menschen kennengelernt.
Ich muss gestehen, mein Mann und mein Sohn haben sich sehr schnell und gut eingefunden.
Mit dem alten Ablauf, zur Arbeit und in die Krippe gehen, hat sich für die Zwei vergleichsweise wenig geändert. Aber ich muss schon sagen ich bin stolz auf beide Männer wie sie das gemeistert haben.
Bleibt nur noch meine Wenigkeit übrig.
Eine Zusammenfassung:
Alles begann mit dem Umzug, dieser war hinsichtlich des Stresspegels nicht mehr zu übertreffen.
Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, aber er hat mir alle Energie geraubt. Hinzu kommt natürlich der Abschied von den Lieben in Deutschland und den deutschen Gewohnheiten. Die Wohnungssuche war auch nicht so einfach, aber wir haben es binnen des ersten Monats geschafft. Und dann ging es an das Möbel suchen, auch dass hätte ich mir einfacher vorgestellt. Möbel sind hier unglaublich teuer und sind vorallem an asiatischen Größen orientiert ( z.B. Betten sind im Standartmaß nur 1,90 lang)
In Singapur angekommen war ich im ersten halben Jahr nur damit beschäftigt mich irgendwie zurecht zu finden. Wie ist das mit den Behörden? Was braucht man hier?  Was ist der Pestcontroller? Wo kriegen wir eine Unterstützung für den Haushalt her? Was ist der beste Aircon Service, was müssen die machen und wie benutzt man so eine Klimaanlage überhaupt?
Ich habe versucht viele Wege mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu meistern, da mir der Linksverkehr im Auto doch zu unheimlich war.
Und mit jeder Woche taten sich neue Fragen auf. Wie krieg ich die Ameisen aus meiner Küche? Kann ich auf einem Markt Fisch kaufen? Wie bereite ich asiatisches Gemüse zu? Was hat mein Kind da für Flecken? Was ist Dengue? Und stirbt man tatsächlich daran? Wo gibt es Brot? Wofür ist der Hausmeister zuständig? Was ist der Singpass?
Die Kommunikation ist auch nicht wirklich einfach. Gelernt habe ich, frage nie einen Supermarktangestellt nach einem Produkt, das du suchst und, wenn du ein Problem hast sichere dich 4 fach ab.
Manche Sachen haben mich im Laufe der Zeit regelrecht verstört. Es laufen hier einfach viele Sachen anders. In Singapur wird rigoros durchgegriffen, in jeglicher Hinsicht. Nicht das es mich persönlich betrifft, aber es wird einem der Unterschied zu Deutschland sehr bewusst.
Das zweite Halbjahr hatte auch so seine Tücken, aber es war einfacher. Bis auf die Haze...
Keiner der es nicht selbst erlebt hat kann sich vorstellen, wie es ist, darüber nachzudenken wie gesund es ist, gerade jetzt zu atmen.
Das hört sich komisch an, aber stellt euch vor in einer Rauchschwade zu stehen und das 2,5 Monate.
Um ehrlich zu sein, hat mich das richtig niedergeschlagen. Wie kann man seine Familie und sich davor schützen? Gar nicht!
Es gab natürlich auch viele tolle Erlebnisse. Erlebnisse und Ereignisse die ich in Deutschland nie gehabt hätte.
Das Klima ist perfekt, es ist nie kalt.
Singapur ist eine tolle Stadt, sehr grün und hat eine Menge zu bieten.
Das Nachtleben ist toll.
Die Menschen sind nett und zuvorkommend.
Der Staat sorgt hier für so viel z.B. es gibt Nachbarschaftsfeste, saubere Strassen, Kinder dürfen bis zum 11. Lebensjahr umsonst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Wir haben jetzt eine U-Bahn Haltestelle vor der Tür... Ich bin so happy.
Ich arbeite bei der Impulse und lerne so viel über Land und Menschen.
Ich fühle mich wirklich wohl hier. Ich denke ich bin hier angekommen.
Rückblickend muss ich sagen, es war wirklich viel los, aber ich hab es nie so empfunden, ich bin da irgendwie reingewachsen. Und auch wenn ich mich jetzt selbst lobe: das hab ich toll hingekriegt:-)
Und ich freue mich auf weitere Jahre in unserer Stadt, in unserer Nachbarschaft, in unseren 4 Wänden.



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